Es ist eine Entscheidung für den Job – nicht gegen den Fußball
Steffen Leibold ist noch keine 30 und beendet seine Fußballlaufbahn. Der FSV Oßweil muss schweren Herzens auf die Dienste seines Mittelfeldspielers verzichten, der sich zukünftig voll und ganz seinem Job widmen wird.
Für Steffen Leibold steht seine Arbeit in der Selbständigkeit als Physiotherapeut in der Oßweiler Praxis PHYSIOIMPULS an erster Stelle, weshalb er seine Fußballkarriere beendet.
Steffen kommt aus einer in Oßweil nicht unbekannten Fußballerfamilie, von welcher der Uropa Richard schon Vorstand beim FSV Oßweil war. Im Kindesalter erlernte er das Fußballspielen zusammen mit seinem jüngeren Bruder Tim beim FSV Oßweil. Als Fußballer stand er immerzu im Schatten seines kleinen Bruders, der u. A. für den Bundesligisten 1.FC Nürnberg spielte und aktuell beim HSV mit einer schweren Knieverletzung zu kämpfen hat.
Auch Steffen hatte die Qualitäten höherklassig spielen zu können. Sein Können konnte er schon bei den Verbandsligisten 07 Ludwigsburg und dem SV Sandhausen, mit dem er den Aufstieg in die Oberliga schaffte, unter Beweis stellen. Trotz höherklassigen Angeboten zog es ihn wieder in die Heimat, bevorzugte den sicheren beruflichen Werdegang, absolvierte in Heidelberg ein Studium zum Physiotherapeuten, wo er letztendlich in Oßweil den Weg in die Selbstständigkeit fand. Fußballerisch fand er in den letzten Jahren über den FC Schechingen und FC Marbach wieder zurück zu den sportlichen Wurzeln zum FSV Oßweil, wo er seine aktive Laufbahn jetzt beendet.
Mit Steffen verabschiedete der FSV Oßweil offiziell einen Spieler, der in den vergangenen drei Jahren für den FSV aufgelaufen war und mit den Jungs zusammen den Aufstieg in die Kreisliga A schaffte.
„Diese Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen“, sagte der im Team sehr anerkannte Mittelfeld Akteur. „Wer mich kennt, der weiß, dass Fußball für mich Leidenschaft war. Es tat schon weh, diese Entscheidung dem Trainer Kristijan Zirnig mitzuteilen. Aber der Arbeitstag in der Praxis endet halt in der Regel nicht vor 20 Uhr. Mit ein bisschen Training macht es so einfach keinen Sinn.“
Zuletzt schaffte der Routinier kaum noch eine echte Einheit, obwohl der Trainingsbeginn eigens für ihn nach hinten verlegt wurde. „Es hilft der Mannschaft und mir nicht, wenn ich es zum Trainingsbeginn nicht schaffe und erst gegen Trainingsende dazu stoße“, weiß Steffen „Es ist eine Entscheidung für den Job – nicht gegen den Fußball.“
„Mit Steffen verlieren wir einen herausragenden Fußballer, sei es durch Qualität auf dem Platz oder durch seine guten Charaktereigenschaften. Wir wünschen ihm für die Zukunft von Herzen alles Gute und hoffen, ihn möglichst oft am Spielfeldrand als lauten oder leisen Beobachter begrüßen zu können“, so die Abteilungsleiter Dominik Wörn und Patrick Kalmbach.